Euro fällt

Am Freitag ist der Kurs des Euro auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren gefallen. Er notierte in London bei 1,1460 Dollar, das war der tiefste Stand seit dem 11. November 2003.


Grund für den Kursverfall der europäischen Gemeinschaftswährung ist Analysten zufolge der Plan der Europäischen Zentralbank (EZB), erstmals Staatsanleihen zu kaufen. Die EZB will mit dem Anleihenkauf die niedrige Inflation bekämpfen. Sie finanziert die Papiere mit neuem Zentralbankgeld, so dass sich die Menge des Geldes erhöht. Im Idealfall sickert das frische Geld über das Bankensystem in die reale Wirtschaft. Die Konjunktur zieht dadurch an und die Inflation steigt. Eine Entscheidung wird bereits bei der kommenden EZB-Ratssitzung am Donnerstag erwartet.
Der "Spiegel" berichtete am Freitag aus seiner neuen Ausgabe vorab, die Art und Weise des Anleihenkaufs nehme konkrete Formen an. Demnach sollen die nationalen Zentralbanken nur Anleihen des eigenen Landes kaufen und halten. Kauft jede nationale Notenbank nur Anleihen des eigenen Landes, hat dies dem "Spiegel" zufolge den Vorteil, dass kein Land Haftungsrisiken für andere Länder übernimmt. Zudem plane die EZB eine "Obergrenze" für die Anleihenkäufe, berichtete der "Spiegel".
Jede Notenbank dürfe Staatsanleihen nur in Höhe von 20 bis 25 Prozent der Schulden des eigenen Landes kaufen. Griechenland ist dem Bericht zufolge sogar von dem Programm ganz ausgeschlossen. Der Chef der niederländischen Notenbank Klaas Knot sprach sich im "Spiegel" dafür aus, mögliche Anleihenkäufe den nationalen Notenbanken zu übertragen.


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