Die Eurozone rutscht nach der aktuellen EU-Prognose in diesem Jahr in die Deflation. Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici spricht von "harter Arbeit".
Die Verbraucherpreise in der Eurozone werden 2015 voraussichtlich um 0,1 Prozent sinken, wie die Europäische Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. 2016 werde die Eurozone aber wahrscheinlich wieder eine positive Inflationsrate von 1,3 Prozent aufweisen, erklärte sie weiter. Das Wirtschaftswachstum soll der Vorhersage nach wieder anziehen und für die Eurozone im laufenden Jahr auf 1,3 Prozent steigen. Die Arbeitslosigkeit fällt demnach leicht auf 11,2 Prozent.
Auch das Defizit der öffentlichen Haushalte soll in den Ländern mit der Gemeinschaftwährung insgesamt leicht sinken und im Durchschnitt 2015 noch 2,2 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt betragen, wie die Kommission mitteilte. "Europas wirtschaftliche Aussichten sind heute ein bisschen heller als bei der letzten Vorhersage", erklärte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Dazu trügen unter anderem die gefallenen Ölpreise bei, erläuterte der Franzose. Es gebe aber noch "viel harte Arbeit" zu erledigen, um insbesondere neue Arbeitsplätze in Europa zu schaffen.
Deflation schreckt noch mehr als die Inflation: die Deflation, also anhaltend fallende Preise. Was für Verbraucher auf den ersten Blick positiv aussieht, kann eine ganze Volkswirtschaft lähmen. Das wäre möglich, wenn Haushalte Anschaffungen in der Hoffnung auf immer niedrigere Preise verschieben - und sich Unternehmen bei Investitionen ähnlich verhalten. Ergebnis: Die Wirtschaft friert ein.
Die Europäische Zentralbank als Währungshüter sieht Preisstabilität bei einer jährlichen Teuerungsrate von knapp 2 Prozent gewahrt. Zuletzt lag sie klar darunter.
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