Deutsche Anleger sind in diesem Jahr bislang eher wenig erfolgsverwöhnt. Die Zinsen werden immer magerer, falls das überhaupt noch geht. Und viele Aktienkurse liegen tiefer als noch zu Jahresbeginn. Der Dax zum Beispiel ist um fast 10 Prozent gefallen. In diesem durch hohe Schwankungen geprägten Umfeld sorgt sich offenbar ein großer Teil der Deutschen um das private Vermögen. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Börse Commodities. Nur 25 Prozent der Bundesbürger sind demnach im Durchschnitt gar nicht beunruhigt.
Die Bevölkerung nehme die unsichere Situation an den Finanzmärkten deutlich wahr, sagt Michael König, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH. Aktuell stünde deshalb weniger der Vermögensaufbau als vielmehr die Absicherung in Form von Immobilien, Tagesgeld- oder Festgeldkonten und Sparbüchern sowie Gold im Mittelpunkt.
Diese Anlagen genössen hierzulande das größte Vertrauen. Nach der Umfrage würde im Durchschnitt rund die Hälfte der Deutschen frei verfügbares Kapital derzeit in Immobilien anlegen. 46 Prozent würden es auf Tagesgeldkonten oder das Sparbuch legen und 33 Prozent in Gold investieren. Klassische Anlageprodukte wie Fonds, Aktien oder Anleihen spielen dagegen laut Umfrage eine untergeordnete Rolle.
Ein weiteres Ergebnis: Mehr als 40 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, in Gold zu investieren. Damit hätten sie bisher jedenfalls nicht schlecht gelegen. Denn die Feinunze Gold (31 Gramm) kostete am Mittwoch rund 1254 Dollar - 18 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. In Euro gerechnet, ergibt sich daraus ein Plus von 16 Prozent, weil der Dollar gegenüber der Gemeinschaftswährung wieder etwas schwächer notiert. Noch im Vorjahr war dies anders: Der Goldpreis hatte sich unter dem Strich in Euro kaum verändert, in Dollar ist er sogar um 10 Prozent gefallen.
Viele Goldfonds berichten denn auch nun über den Zufluss von Anlegergeld. Unterstützung erhalte der Goldpreis weiter von den ETFs, wo der Zustrom nach wie vor nicht abreiße, schreiben zum Beispiel die Analysten der Commerzbank. Das zunehmende Interesse an Gold zeigten auch die Zuflüsse in Xetra-Gold, heißt es von Deutsche Börse Commodities.
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