07 04 2015

FedEx will TNT Express übernehmen

Der US-Paketdienst FedEx will den niederländischen Logistikkonzern TNT Express für insgesamt 4,4 Milliarden Euro übernehmen, teilte FedEx mit. Man habe sich grundsätzlich auf einen Übernahmepreis von acht Euro je Aktie in bar verständigt.

 Das Angebot liegt damit 33 Prozent über dem Schlusskurs vom vergangenen Donnerstag.
FedEx will die Übernahme in der ersten Jahreshälfte 2016 abschließen, wie die Amerikaner weiter mitteilten. Vorstand und Aufsichtsrat von TNT hätten die Übernahmepläne einstimmig befürwortet. Auch die niederländische Post, die einen Anteil von 14,7 Prozent an TNT Express hält, erklärte sich bereits mit dem Angebot einverstanden.
Mit der Übernahme würde FedEx seine Präsenz in Europa ausbauen. Das US-Unternehmen erklärte, es wolle mit dem Geschäft von Markttrends wie dem weltweit zunehmenden Onlinehandel profitieren und stelle durch den Kauf von TNT Express die Weichen für "größeres langfristiges Wachstum".
TNT Express ist mit etwa 65 000 Mitarbeitern in mehr als 200 Ländern weltweit tätig und hat in Europa im Frachttransport auf der Straße eine führende Rolle.
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Ob der Kauf klappt, ist aber noch von den Wettbewerbsbehörden abhängig. Beide Konzerne seien zuversichtlich, etwaige Bedenken der Kartellwächter rasch ausräumen zu können, hieß es zwar. Allerdings hat TNT Express in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: Die Niederländer hatten sich 2012 mit dem Branchenprimus UPS auf eine Übernahme verständigt. UPS blies das Geschäft 2013 aber ab, nachdem es keine "realistische Perspektive" für die Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörden gesehen hatte.
Seitdem hatte TNT eine Marktnische für sich gesucht und versucht, Kosten zu reduzieren sowie das Geschäft umzubauen. Dennoch hatte das Unternehmen im Februar gewarnt, das Geschäft in seinen westeuropäischen Kernmärkten bleibe auch in diesem Jahr schwierig.
FedEx und TNT Express glauben aber, diesmal die Zustimmung der Behörden zu erhalten. Durch die Übernahme würden die Amerikaner ihr Geschäft in Europa ausbauen - und der Post zunehmend Konkurrenz machen.
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FedEx verdient sehr gut am Paketgeschäft, hatte erst für das laufende Geschäftsjahr seine Prognosen angehoben und erwartet auch für das Gesamtjahr Rekordwerte. Der Konzern profitiert vom Online-Handel und den niedrigen Preisen für Treibstoff. "Wir haben uns in unserer Hochsaison sehr erfolgreich geschlagen", sagte FedEx-Chef Frederick Smith. Das Unternehmen schlug sich damit auch besser als der Rivale UPS. Dieser hatte - im Gegensatz zu FedEx - im Weihnachtsgeschäft deutlich weniger verdient als erwartet.

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Parfümerie-Kette Douglas soll verkauft werden
Die auch bei den Luxemburgern bekannte Parfümerie-Kette Douglas soll verkauft werden. Das Unternehmen soll womöglich an die Börse gebracht werden.
Die deutsche Parfümerie-Kette Douglas soll für mehr als drei Milliarden Euro verkauft werden. Die Anteilseigner hätten das Unternehmen auf der Basis einer Bewertung von über drei Milliarden Euro zum Verkauf angeboten, teilte Douglas-Chefin Isabelle Parize am Donnerstag in Paris mit. Sowohl der US-Investmentfonds Advent als auch die Gründungsfamilie Kreke "wollen aussteigen", voraussichtlich noch vor dem Sommer. Im Gespräch seien "mehrere Optionen", darunter auch ein Börsengang.
Zu der 1910 in Hamburg gegründeten Parfümerie-Kette gehören 1800 Filialen in 19 Ländern. Sie ist Teil der Douglas-Holding, zu der unter anderem auch die Thalia-Buchgruppe sowie die AppelrathCüpper-Modehäuser zählen. Die Unternehmensgruppe wird zu 80 Prozent von Advent und zu 20 Prozent von der Gründerfamilie Kreke gehalten. Sie hatte zuletzt einen Jahresumsatz von über drei Milliarden Euro.
Weder Advent noch die Douglas-Gruppe wollten die Äußerungen von Parize offiziell kommentieren. Aus informierten Kreisen verlautete jedoch, dass die Eigentümer über einen Verkauf nachdächten. Die Überlegungen gingen in Richtung eines Börsengangs, voraussichtlich im zweiten Halbjahr. Die Douglas-Gruppe war Ende 2012 aus dem Dax ausgeschieden und konzentrierte sich seither auf das Parfümerie-Geschäft. Andere Unternehmensteile wie der Juwelier Christ und die Süßwarenmarke Hussel wurden verkauft.



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