18 05 2015

Frankreichs Wirtschaft wächst doppelt so schnell wie die deutsche

Die deutsche Wirtschaft ist zu Jahresbeginn nur halb so schnell gewachsen wie die Wirtschaft in Frankreich. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

 In Frankreich dagegen vermeldete die französische Statistikbehörde Insee ein Plus von 0,6 Prozent für das erste Quartal. Das war der stärkste Zuwachs seit zwei Jahren. Allerdings hatte das Bruttoinlandsprodukt dort am Jahresende 2014 nur stagniert, in Deutschland hatte die gesamte deutsche Wirtschaftsleistung noch um 0,7 Prozent zugenommen.
In beiden Ländern war wichtigster Wachstumstreiber der Konsum im Inland. In Deutschland steigerten die privaten Haushalte ihre Ausgaben, weil einerseits Sparanlagen angesichts der niedrigen Zinsen unattraktiv sind und sie andererseits dank steigender Löhne und Rekordbeschäftigung mehr Geld in der Tasche haben. Positive Impulse kamen auch von staatlichen Ausgaben und Investitionen. "Sowohl in Bauten als auch in Ausrüstungen wurde deutlich mehr investiert als im vierten Quartal 2014", erklärten die deutschen Statistiker.
Hingegen bremste der Außenbeitrag - also die Differenz der Entwicklung von Ex- und Importen - das Wachstum: Zwar hat die deutsche Wirtschaft im März so viel exportiert wie noch nie in einem Monat, doch die Importe stiegen zwischen Januar und März den Angaben zufolge noch sehr viel kräftiger.
Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum ebenfalls verlangsamt: Das BIP stieg im ersten Quartal 2015 um 1,1 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2014. Im vierten Quartal 2014 hatte die Wirtschaft im Vergleich zum letzten Quartal 2013 noch um 1,6 zugelegt.
Auch in Frankreich ist der Konsum ein wichtiger Grund für das Wachstum. "Billigeres Öl war der Haupttreiber", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. Die Verbraucher wurden dadurch entlastet. Das Geld floss zu einem Teil in den privaten Konsum und schob so die Wirtschaft an.
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Schwierig für die Menschen ist aber der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in Frankreich hat im März mit 10,6 Prozent eine Rekordhöhe erreicht. Zum Vergleich: In Deutschland liegt sie bei 4,8 Prozent. Ökonomen zufolge ändert der gute Jahresauftakt wenig der Lage. Der Aufschwung sei nicht stark genug, um die hohe Arbeitslosigkeit merklich zu drücken.
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Die Bundesregierung erwartet für das gesamte Jahr einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent. Damit kann Frankreich voraussichtlich nicht mithalten: Die EU-Kommission traut Frankreich in diesem Jahr ein Wachstum von 1,1 Prozent zu.
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