24 09 2015

VW-Aktie sackt fast 15 Prozent ab

Die Börse reagiert geschockt auf den Skandal um manipulierte Abgaswerte für Diesel-Autos bei Volkswagen. Kurz nach Handelsstart am Montag brachen die Aktien des weltgrößten Autoherstellers wegen der Affäre in den USA in der Spitze um 14,7 Prozent ein und markierten bei 138,60 Euro ein Zweieinhalb-Jahres-Tief. Durch den Kurssturz verlor der Wolfsburger Konzern rund zwölf Milliarden Euro an Börsenwert. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem gesamten Marktwert der Commerzbank.

Zuvor hatte der VW-Konzern zugegeben, mit einer Spezialsoftware die Abgaswerte von Diesel-Autos in den USA gezielt geschönt zu haben. Die US-Umweltbehörde EPA führt deshalb eine Untersuchung gegen den Konzern ein - unter anderem wegen Verstoßes gegen das Klimaschutzgesetz. Dem Dax-Konzern drohen deswegen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden.
Nach Einschätzung von Heino Ruland vom Brokerhaus ICF muss VW neben der Strafe auch mit Sammelklagen von US-Autohaltern rechnen. "Das wird teuer", sagte der Händler. Außerdem sei offen, ob die Prüfergebnisse auch in anderen Staaten falsch seien. Außerdem zog der Kurseinbruch am Morgen auch die Anteile der anderen großen Autobauer. So verloren Daimler 3,2 Prozent und BMW 2,8 Prozent.
Am Morgen hatte VW zudem bestätigt, dass der Verkauf von Autos mit den betroffenen Diesel-Vierzylindermotoren angesichts des Skandals in den USA vorerst gestoppt wurde. Betroffen sind demnach aktuelle Modelle der Marken VW und Audi. Außerdem sollen bis auf weiteres auch keine gebrauchten Autos dieser Typen verkauft werden.
Einheitliche Registrierung für Flüchtlinge
Mit Blick auf das Flüchtlingsdrama hat der Chef der EU-Grenzschutzbehörde Frontex mehr Unterstützung durch die EU-Mitgliedsstaaten gefordert.
Die jüngsten Ereignisse hätten gezeigt, "dass wir dringend zu einem einheitlichen europäischen Grenzmanagement finden müssen", sagte Fabrice Leggeri im Interview der Zeitungen "Die Welt" und "El País". Frontex will vor allem die systematische Erfassung der nach Europa kommenden Flüchtlinge verbessern.
"Meine Vision ist, dass Frontex künftig ein ganzes Registrierungspaket anbieten kann – die Technologie, die nötigen Geräte und auch diejenigen, die die Geräte bedienen", erklärte Leggeri. Um allerdings die gegenwärtigen Flüchtlingskrise zu bewältigen, müsse auch der Kampf gegen Schleuser verbessert werden.
Nach Ansicht von Frontex ist ein Abflauen des Flüchtlingsstroms Richtung Europa vorerst nicht zu erwarten. Nach Schätzungen der Behörde warteten allein an der türkischen Westküste derzeit bis zu 500.000 Flüchtlinge darauf, die Überfahrt nach Griechenland anzugehen.



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