29 09 2015

Shell stoppt Ölbohrungen vor Alaska

Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell stoppt seine umstrittenen Erkundungen vor der Küste Alaskas. Die bisherigen Funde von Öl und Gas reichten dort für weitere Bohrungen nicht aus, teilte das Unternehmen in London mit. "Die Quelle wird versiegelt und verlassen." Weitere Bohrungen seien dort in "absehbarer Zukunft" nicht geplant.

Das untersuchte Gebiet liegt knapp 130 Kilometer vor der Küste des nördlichsten US-Staates. Shell hält es jedoch für möglich, dass in anderen Teilen des flachen Meeresgebietes ergiebigere Vorräte lagern.
Der Stopp bringt finanzielle Belastungen in Milliardenhöhe mit sich, wie das Unternehmen in London mitteilte. Zudem sei nicht klar, welche Umweltschutzbestimmungen demnächst erlassen würden. Shell bezifferte die finanziellen Belastungen für den Stopp auf etwa drei Milliarden US-Dollar. Zusätzliche 1,1 Milliarden Dollar dürften für zukünftige Vertragsverpflichtungen anfallen. Weitere Details will das Unternehmen bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal geben.
Die Ölbohrungen waren von Umweltschützern scharf kritisiert worden, weil sie negative Folgen für die Tierwelt in der Arktis fürchten. Erst am Samstag hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace in mehr als 40 deutschen Städten gegen die Ölbohrungen von Shell in der Arktis protestiert.
Ungeachtet der Proteste erlaubte US-Präsident Barack Obama Shell im Mai aber unter Auflagen Öl- und Gasbohrungen vor Alaska. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton sprach sich Mitte August allerdings dagegen aus. Sie nannte die Arktis einen "einzigartigen Schatz", das Risiko der Bohrungen sei zu groß.
VW-Verkaufsstopp in Belgien
Für 3.200 Autos hat der belgische Importeur D'Ieteren einen Verkaufsstopp verhängt. Dies meldet die Nachrichtenagentur Belga. Bei den Fahrzeugen handele es sich um Dieselmodelle mit der Euro-5-Norm des Typs EA189.
Man warte darauf, dass VW eine detaillierte Liste mit den manipulierten Modellen veröffentlicht. Bis dahin werden die 3.200 Neuwagen in einem Lager abgestellt.
Zuvor hatte der belgische Wirtschaftsminister bekannt gegeben, dass rund 500.000 Fahrzeuge in Belgien mit der manipulierten Software ausgestattet seien. In Deutschland sind es 2,8 Millionen Fahrzeuge, weltweit über 11 Millionen. Zahlen von Luxemburg liegen noch nicht vor.
Neuwagen der Marke Volkswagen Pkw, die über die europaweit gültige EU6-Norm verfügten, seien nicht von der Abgas-Manipulation betroffen, versicherte VW am Freitag. Dies gelte unter anderem für die aktuellen Golf-, Passat- und Touran-Modelle. Die manipulierte Software wurde allerdings auch in Modellen der tschechischen VW-Tochter Skoda und der spanischen Konzern-Tochter Seat verbaut.
Die US-Umweltbehörde EPA hatte in der vergangenen Woche aufgedeckt, dass bei VW-Dieselfahrzeugen in den USA die Abgastests manipuliert worden waren. Mit Hilfe einer speziellen Software wurden im Testbetrieb deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen als im regulären Betrieb. Die Software ist laut VW in insgesamt elf Millionen Fahrzeugen des Konzerns weltweit verbaut.



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