08 02 2016

Chinesen kaufen deutsche Firma für Rekordsumme

Der schwedische Investor EQT verkauft den niedersächsischen Abfallkonzern EEW aus Helmstedt für gut 1,4 Milliarden Euro an die chinesische Holding Beijing Enterprises. Nach EQT-Angaben handelt es sich dabei um die bisher größte chinesische Direktinvestition in ein deutsches Unternehmen überhaupt.


Der Verkauf der Helmstedter steht noch unter dem Vorbehalt der Wettbewerbshüter, die den Deal absegnen müssen. EEW hat nach eigenen Angaben 1050 Mitarbeiter. Die 18 Anlagen der Gruppe können jährlich etwa 4,7 Millionen Tonnen Abfall zu Energie machen und umweltschonend beseitigen. Die Fabriken erzeugen Prozessdampf für Industriebetriebe, Fernwärme für Wohngebiete und Strom für umgerechnet rund 700 000 Haushalte. Die Reste des verbrannten Abfalls - größtenteils Schlacke - werden später weiterverwendet, vor allem im Straßenbau.
In den vergangenen Jahren haben chinesische Unternehmen vermehrt deutsche Firmen gekauft oder sich beteiligt. Zuletzt etwa hatte ChemChina das Münchner Unternehmen Krauss Maffei für 925 Millionen Euro gekauft. Arbeitnehmervertreter und IG Metall hatten den Eigentümerwechsel begrüßt. KraussMaffei gehört zu den führenden Anbietern von Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Gummi und Kunststoff.
Auch andere Traditionsmarken gingen nach Fernost: So wurde der schwäbische Betonpumpenhersteller Putzmeister vom Baumaschinenhersteller Sany übernommen. Der Weltmarktführer für Pkw-Schließsysteme, Kiekert, ging an den Pekinger Automobilzulieferer Lingyun. Und der chinesische Nutzfahrzeugproduzent Weichai Power stieg beim Gabelstaplerhersteller Kion ein.



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